Einige persönliche Erfahrungen, an die wir uns noch erinnern können und mit denen wir zu kämpfen hatten oder immer noch haben!

(in Kurzfassung... bei Interesse an Details, bitte melden!):

 

 

 

 

 

Bevor ich die einzelnen Situationen erwähne, möchte ich darauf hinweisen, dass der Picard nicht für Hundeanfänger geeignet ist. Es ist eine sehr interessante Rasse, aber auch eine Rasse, die gewisse Hundekenntnisse fordert. Obwohl wir uns im Vorfeld gut auf die Rasse vorbereitet hatten, jahrelang mit vielen unterschiedlichen Hunden zu tun hatten und gearbeitet haben und unsere Züchterin uns über alles aufgeklärt hatte, stiessen und stossen wir heute noch manchmal an unsere Grenzen mit Annûn.

Unser kleiner Picard wurde in den ersten 8 Wochen, dank unserer super Züchterin, Jutta Holnburger, sehr gut sozialisiert, hatte Kontakt mit alles und jedem, war sogar stubenrein von Anfang an (gute Arbeit, Jutta!!!!). Wir haben dann versucht ihn in diesem Sinne weiter zu erziehen und unsere Erziehung hat auch schon viele Früchte getragen!

Seine genetische Veranlagung darf jedoch nicht ausser Acht gelassen werden und einige „Probleme“, die wir heute noch mit unserem Hund haben, sind daher nicht immer so einfach in den Griff zu bekommen... aber wir arbeiten jeden Tag daran!

Alles in allem aber ist der Picard ein richtig toller Hund, der alle für uns wichtigen Eigenschaften hat... vor allem lieben wir seine sanfte Art, er ist ein richtiger Kampfschmuser!!!

 

 

 

 

Situation 1 (Fiepen):

 

Am Anfang: Annûn hat die ersten 3 Wochen, die er mit uns verbracht hat, viel gefiept, ob beim Fressen, Spielen, Spazierengehen etc., obwohl es ihm gut ging und er sich nach ein paar Tagen gut bei uns eingelebt hatte. Wir hatten uns schon Sorgen gemacht... doch, wie sich herausgestellt hat, gehört dieses Fiepen einfach zu unserem Hund ;o)

Januar 2010 (18 Monate): Dieses Fiepen macht er heute noch in Situationen, in denen es ihm nicht schnell genug geht, oder wenn er auf etwas warten muss.

August 2010 (2 Jahre 2 Monate):

Keine Veränderung!

Steigerung des Fiepens bei der Begrüssung!

März 2012 (3 Jahre 9 Monate) 

Keine Veränderung!

 

 

 

Situation 2 (Ressourcenagression)

 

Am Anfang: Als Baby war Annûn sehr aufs Futter aus und hat sofort in die Hand gezwickt, geknurrt und gepinkelt wenn man sich seinem Futternapf näherte, obwohl ihm nie etwas weggenommen wurde, sondern er immer nur etwas hinzubekam.

Januar 2010 (18 Monate): Annûn ist heute genau das Gegenteil! Er gibt alles freiwillig ab, ob Futter oder Spielzeug, er knurrt nie! Sogar Freunden, anderen Hunden oder Kindern, die er kennt, gibt er „Beuten“ aus. Hundefreunde dürfen sogar an seinen Futternapf!

August 2010 (2 Jahre 2 Monate):

Annûn hat angefangen sein Futter gegenüber anderen 4-beinigen Artgenossen zu verteidigen. Spielsachen teilt er aber immer noch und zeigt keinerlei Aggression gegenüber Menschen die an sein Futter wollen! 

März 2012 (3 Jahre 9 Monate) 

Keine Veränderung! 

 

 

Situation 3 (Erziehung):

 

Am Anfang: Die ersten 6 Monate hatten wir wenig Schwierigkeiten mit Annûn was seine Erziehung anbelangt! Er hat sehr schnell und gerne gelernt und viel bei Rockie abgeschaut. Mit 3 Monaten konnte er schon Sitz, Platz, Komm, Bleib u.s.w. und es hat ihm riesig Spass gemacht zu „arbeiten“ ;o)

Januar 2010 (18 Monate): Im Moment befindet sich Annûn noch in der Pubertät und alles ist etwas schwieriger. Wir wissen ganz genau, dass das Gelernte noch alles vorhanden ist, doch Annûn hört an manchen Tagen sehr gut, an anderen Tagen wiederum gar nicht...pffff, gar nicht so einfach ;o) Hinzu kommt, dass er sich mit anderen Rüden messen möchte und es so manchmal zu Raufereien kommt! Da Annûn viel Kontakt mit anderen Hunden hat, versuchen wir diese Situationen etwas zu umgehen, indem wir ihn nicht mehr mit fremden Rüden zusammenlassen... In der Hoffnung, dass nach der Pubertät alles wieder etwas ruhiger abläuft... ;o)

August 2010 (2 Jahre 2 Monate): 

Annûn kann sich an manchen Tagen wieder besser konzentrieren und arbeitet dann mit. Rüden die freundlich zu ihm sind, werden bedingt akzeptiert...bei kastrierten Rüden genauso. Hündinnen mag er immer noch sehr gerne, verteidigt sich allerdings angemessen, wenn er angemacht wird ;o)

März 2012 (3 Jahre 9 Monate)

Annûn ist im Allgemeinen wesentlich ruhiger und souveräner geworden. Er hört an manchen Tagen zwar immer noch nicht aber das Spazierengehen ist angenehmer geworden. Rüden mag er allerdings überhaupt nicht mehr, kastrierte Rüden bedingt und Hündinnen sind nach wie vor toll!

 

 

 

 

 

Situation 4 (Jagen):

 

Am Anfang: Bis zum Alter von 18 Monaten hat Annûn kaum Jagdtrieb gezeigt.

Januar 2010 (18 Monate): Naja, ein Erfolgserlebnis für Annûn war, als er zum ersten Mal  Wildschweine gewittert hat, sie tatsächlich aufgescheucht und hinterher gerannt ist... Er hat sich vorher noch dreimal nach mir umgeschaut, mich in einem gewissen Sinne davor „gewarnt“, dass er gleich losschiessen würde, doch da ich gar nicht mit so etwas gerechnet habe, habe ich auch nicht darauf reagiert! Und Annûn? Ohren angelegt... wie eine Rakete losgerannt... fiepfiepfiep und nach 10 Minuten wieder zu mir zurück! Gott sei Dank ohne Schwein. Seither kommt er an die Leine wenn er etwas wittert! Den angeborenen Jagdtrieb eines Hütehundes, sollte man nicht unterschätzen.  Jeder Hund hat Jagdtrieb, der eine mehr, der andere weniger ausgeprägt! Annûn hat jetzt leider entdeckt, dass Jagen Spass macht (und immer selbstbelohnend ist!) Also auch  Hüte- und Herdenschutzhunde haben ihren angeborenen Jagdtrieb und das Hüteverhalten ist nichts anderes als kontrolliertes Jagdverhalten ohne den abschließenden Tötungsbiss !!!

August 2010 (2 Jahre 2 Monate):

 ja, ja, wenn das liebe Jagen nicht wäre.... Annûn hat momentan Phasen, wo er ganz angenehm ist, gut hört, entspannt mit uns läuft und NICHTS jagt! Diese angenehmen Phasen wechseln sich jedoch mit regelrechten "Jagdphasen" ab, wo er am liebsten alles was nicht bei 3 auf den Bäumen ist, jagen würde...seeeehr anstrengend für uns und blöd für ihn, denn dann kommt er für eine Zeit lang an die Schleppleine! Diesen so genannten Jagdphasen geht aber IMMER ein Erfolgserlebnis voran!!! Hat er einmal die Gelegenheit genutzt für 3 Minuten im Wald zu verschwinden, ist er an den darauf folgenden Tagen sehr angespannt, behält alles im Auge und in den Ohren ;O)

März 2012 (3 Jahre 9 Monate)

 

Das Jagen ist etwas weniger geworden und wenn Annûn jagt, dann gehts ihm hauptsächlich ums Rennen, nicht ums Fangen! Aufpassen müssen wir allerdings zu jedem Zeitpunkt, denn der Reiz am Jagen ist immer präsent. 

 

 

 

Situation 5 (Fremde Menschen):

 

Am Anfang: Der Picard ist Fremden gegenüber sehr zurückhaltend und schon ganz zu Anfang entschied unser kleiner Stinker wen er mag und wen er absolut nicht haben konnte! Einige unserer Freunde mussten sich seine Liebe regelrecht „erkämpfen“ ;o) Wir haben viel mit Annûn „geübt“ indem wir ihn überall mitnahmen und er genügend Kontakt zu Menschen hatte.

Januar 2010 (18 Monate): Heute besteht dieses Problem, trotz Übung aber leider immer noch. Annûn mag es gar nicht, wenn fremde Leute ihn ansprechen oder gar anfassen wollen. Da er sich zurzeit auch noch so richtig „stark“ fühlt (er ist ja dabei sich zu einem „Mann“ zu entwickeln ;o), versucht er immer wieder Leute einzuschüchtern, indem er knurrt und sie heftig anbellt, sobald sie ihn anreden oder anschauen! Nach einer gewissen Zeit dann, hat er sich schnell an einen Fremden gewöhnt und wenn er diesem Menschen noch 2-3mal begegnet, dann hat er ihn in sein Herz geschlossen und würde ihn immer und überall wieder erkennen. Alle die er kennt, gehören zu seinem „Rudel“ und er lässt sich alles von diesen Menschen gefall en und vertraut ihnen.

August 2010 (2 Jahre 2 Monate):

Keine Veränderung!

März 2012 (3 Jahre 9 Monate) 

Annûn hat sich sehr verändert in diesem Punkt. Er ist zwar immer noch nicht happy wenn fremde Menschen ihn anfassen wollen, jedoch werden jene nicht mehr so schnell angebellt oder angeknurrt...Annûn zieht es des öfteren dann vor, sich zurückzuziehen und seinem Gegenüber auf diese Art zu zeigen, dass er seine Streicheleinheiten jetzt nicht mag. Dass er bellt oder anknurrt kommt immer seltener vor, es sei denn er wird vom Fremden konfrontiert oder erschreckt.